Zwischenkreiskondensatoren
Die Verkabelung von HV+ und HV- zwischen den einzelnen Komponenten des HV-Systems wird Zwischenkreis genannt. Dieser wird grundsätzlich mit Gleichspannung betrieben. Im Zwischenkreis fließen Ströme zwischen den einzelnen HV-Komponenten. Allerdings variieren die Stromrichtung sowie die Stromstärke im Zwischenkreis je nach Betriebszustand und Leistungsanforderung an das HV-System. Die Höhe des Stromes sowie die entsprechenden Stromrichtungen stellen sich entsprechend der Kirchhoff‘schen Regeln ein. Abhängig von der HV-Komponente werden dem Zwischenkreis entnommene Ströme wechselgerichtet oder ggf. in den Zwischenkreis einzuspeisende Ströme gleichgerichtet. Dies sorgt für Schwankungen bzw. Spannungsspitzen im Zwischenkreis.Diese Spannungsspitzen sind unerwünscht, da beispielsweise auch die HV-Batterie an den Zwischenkreis angeschlossen ist. Hohe Wechselspannungsanteile werden aber von den Batteriezellen schlecht vertragen.
Um sie zu eliminieren, wird im Zwischenkreis ein Kondensator zwischen HV+ und HV- verbaut. Die im Kondensator gespeicherte elektrische Energie dient zusätzlich dem Ausgleich sich schnell ändernder Leistungsanforderungen. Der Zwischenkreiskondensator darf nicht mit den Glättungskondensatoren, wie sie z.B. in DC/DC- Wandlern verbaut sind, verwechselt werden. Da in einem Zwischenkreiskondensator eine erhebliche Menge an elektrischer Energie gespeichert werden kann, geht von ihnen grundsätzlich eine elektrische Gefährdung aus. Darum muss beim Spannungsfreischalten messtechnisch überprüft werden, ob dieser entladen ist. Im Falle eines Unfalls wird der Zwischenkreiskondensator über einen Widerstand entladen.